Anspiel zum Familiengottesdienst

  • 21.01.2024 , letzter Sonntag nach Epiphanias
  • Pfarrer Martin Hundertmark

Anspiel zum Familiengottesdienst am 21.1.2024 „Ruth – Wo Du bist, da will ich auch sein“

 

Erzähler:    Noomi, Rut und Orpa Räumen auf. Einige Dinge packen sie ein, um sie mit nach Betlehem zu nehmen.

Noomi:       Was sich in zehn Jahren so alles angesammelt hat? Kaum zu glauben.

Rut:           Ja, wir haben viele schöne Sachen. Es fällt mir schwer, alles hierzulassen.

Orpa:         Ein paar kleine Sachen können wir doch sicherlich mitnehmen.

Noomi:       Achte auf dein Gepäck, Orpa. Wir müssen alles tragen.

Rut:           Welchen Weg nehmen wir denn genau?

Noomi:       Wir wandern an der Ostküste nach Norden, bis das Tote Meer hinter uns liegt. Damit umgehen wir die Wüste und müssen dann noch über den Jordanfluss.

Orpa:         Ist der Fluss breit?

Noomi:       Ja.

Rut:           Egal, was passiert. Wir halten zusammen. Gemeinsam schaffen wir das. Wenn wir erstmal unterwegs sind, geht es leichter.

Noomi:       Ihr seid tapfer. Ich habe wirklich wunderbare Schwiegertöchter.

Liedstrophe: „Fremd ist der Weg…“

 

Noomi:       Wollt ihr nicht doch lieber hier bleiben bei euren Familien? Ich bin alt und meine Söhne sind tot. Außerdem bin ich Witwe. Bleibt hier und sucht euch Ehemänner. Ihr beide seid noch so jung. Geht zurück zu euren Eltern.

Rut:           Wir lassen dich nicht allein.

Orpa:         Ich weiß nicht…Ich habe Angst, jetzt, wo wir uns wirklich auf den Weg machen, merke ich, was ich verliere.

Rut:           Orpa! Was soll das? Wir halten zusammen.

Noomi:       (umarmt Orpa). Ich kann dich gut verstehen, mein Kind. Du machst Dir die Entscheidung nicht leicht und wir sind nicht nachtragend.

Orpa:         reiß sich los und läuft weg.

Rut:           Orpa!!!!!????

Noomi:       Lass sie! Es ist ihr Leben.

Rut:           Aber was wird denn jetzt. Wenn ich dich auch verlasse, stirbt deine Familie aus. Ich habe deinen Sohn geliebt und liebe dich auch. Wo Du hingehst. Da will auch ich hingehen. Dein Volk ist auch mein Volk. Dein Gott ist auch mein Gott.

Noomi:       Ich danke Dir, Rut. Gott möge dich für Deine Treue belohnen.

 

Erzähler:    Rut und Noomi kommen nach Betlehem. Sie fühlen sich fremd in der neuen Stadt, auch wenn Noomi hier ihre Verwandten hat. Doch lange Zeit hat man sich nicht gesehen. Als sie ein größeres Mädchen trifft, erinnert sich Noomi wieder an die frühere Zeit. Da begegnet ihr plötzlich eine Verwandte mit Namen Ahinoam.

Ahinoam:   Noomi, wie ist es Dir ergangen in der Fremde?

Noomi:       Ach, nenn mich nicht mehr so. Noomi – das bedeutet „Die Liebliche“, aber lieblich bin ich schon lange nicht mehr. Nenn mich lieber „Mara“ – das heißt „Die Bittere“.

Ahinoam:   Wo ist dein Mann? Wo sind Deine Söhne?

Noomi:       Gott hat sie alle zu sich genommen.

Ahinoam:   Dann hat es dir also gar kein Glück gebracht, nach Moab zu gehen?

Noomi:       Doch. Ich habe einen großen Schatz gefunden. Sie heißt Rut und ist meine Schwiegertochter.

Erzähler:    Rut wird freundlich begrüßt und von allen umstehenden Frauen neugierig betrachtet. Man verabredet sich für den nächsten Tag, um auf dem Feld Ähren zu lesen.

Rut:           Arbeit auf dem Feld und liest Ähren. Die anderen schauen skeptisch.

Nr 1:          Wer ist denn das?

Nr 2:          Was macht die denn hier?

Nr 3:          Die sieht aber komisch aus?

Lied:     Was suchst Du hier?

Boas:         Was ist denn hier los? Warum arbeitet ihr nicht? Ich bezahle euch doch nicht fürs Herumstehen! -Er schaut zu Rut-  Wer bist du denn?

Rut:           Ich bin Rut, mein Herr.

Boas:         Von Dir habe ich schon gehört. Überall in Betlehem erzählt man sich, was du für Noomi getan hast und wie treu Du in schwieriger Zeit zu ihr gehalten hast.

Rut:           Warum sprichst Du so freundlich zu mir, obwohl ich eine Fremde bin?

Boas:         Wegen Noomi hast Du Deine Familie verlassen. Das ist sehr mutig von Dir. Gott möge dich schützen. Bleib einfach hier bis zum Ende der Ernte und arbeite als Erntehelferin auf meinen Feldern.

Rut:           Danke. Du bist so gütig und freundlich. Gott  möge Dich segnen.

Erzähler:    Rut kommt nach der Arbeit zu Noomi und berichtet ihr von der Begegnung mit Boas. Noomi ist begeistert, weil Boas ein weitläufiger Verwandte von ihr ist und die Chance besteht, dass er als Löser einspringt.

Noomi:       Die Erntezeit ist bald zu Ende. Triff dich doch mal mit Boas. Er ist heute auf der Tenne. Da könnt ihr ungestört miteinander reden.

Rut:           Das ist eine gute Idee. Ich mag ihn.

Boas:         Wer bist Du denn?

Rut:           Ich bin Rut, deine Erntehelferin und habe auf Deinen Feldern gearbeitet.

Boas:         Ah, ja. In ganz Betlehem erzählt mach sich von Deiner Tüchtigkeit und Du bist doch auch diejenige, die treu zu Noomi gestanden hat.

Rut:           Ich bitte Dich, löse mich aus, damit ich nicht noch einmal fortgehen muss. Ich will auch Dir immer treu sein.

Boas:         Hab keine Angst. Ich will sehen, was ich machen kann. Es müssen noch einige Dinge geklärt werden. Denn ich bin erst der Zweite, der dich auslösen kann. Jonathan muss erst sagen, ob er verzichten will.

Erzähler:    Boas trifft sich mit Johanthan und sie sprechen über Rut. Jonathan hat kein Interesse. Darüber ist Boas sehr erfreut, denn er hat Rut liebgewonnen und empfindet große Sympathie für sie.

Boas:         Rut, ich werde Dein Löser sein und dich heiraten, wenn Du noch willst.

Rut:           Natürlich will ich. Und Gott ist mein Zeuge, dass ich Dir treu sein werde und für dich sorgen will.

Boas:         Auch ich bezeuge es vor allen hier: Ich will für dich sorgen und dir treu sein. Lasst uns eine große Hochzeit feiern.

Erzähler:    Der ganze Ort ist auf den Beinen. Und nach knapp einem Jahr bekommt Rut einen Jungen. Sie nennt ihn Obed. Nun wird der Stamm von Noomi nicht aussterben, sondern ihre Familiengeschichte wird weitergehen.

Lied:     Boas kauft das Land zurück.