Gedanken zum Tag

  • 31.03.2020
  • Gemeindepädagogin Nicolle Ziera

„Morgens um sieben steht Gott in der Tür und fragt: „Was machen wir heute?“ Aber Herr W. winkt ab: „Ich bin so müde, mach nur allein.“ Gott sieht ein bisschen enttäuscht aus: „Jetzt habe ich draußen die ganze Welt aufgebaut, komm schon! Schlafen kannst du später.“ Doch da muss Herr W. widersprechen, was er nicht oft tut. „Aber Schlaf“, sagt er, „Schlaf kennst du eben nicht, denn du schläfst und schlummerst nicht. Schlaf ist das zweitschönste Ding direkt nach Liebe: Es kommt noch vor Zartbitterschokolade essen oder Katzen kraulen; es ist ein wenig besser, als in der Sonne zu liegen. Wobei das gut zusammenpasst – Sonne und Schlaf.“ Da knipst Gott die Sonne an und Herr W. rückt die Kissen zurecht und sie dösen vor sich hin und haben einen sehr vergnüglichen Vormittag miteinander.“
(Text von Susanne Niemeyer, Fasten-Wegweiser „wandeln“ 2018, S.78f)

Diesen Text entdeckte ich vor ein paar Tagen in meinem Fastenkalender. Just an einem Morgen, an dem ich mit meinen Kindern noch ein wenig länger im Bett gelegen habe, um im Sonnenschein zu kuscheln. Ein schöner Moment! Gerade jetzt, in einer Zeit, in der wir nicht in die „weite Welt“ hinaus können, liegt es an uns, Gott die Tür zu unseren vier Wänden zu öffnen und ihn neu zu entdecken und zu spüren. In einem schönen Moment, im Telefongespräch mit Freunden, im Sonnenstrahl auf dem Balkon oder entdecken Sie das Beten wieder. Gott ist da, er schläft und schlummert nicht!

Gemeindepädagogin Nicolle Ziera
ziera@thomaskirche.org