Gedanken zum Tag

  • 18.03.2020
  • The Reverend Dr. Robert Moore

Es wartet alles auf dich, HERR, dass du ihnen Speise gebest zu seiner Zeit. Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gutem gesättigt. (Psalm 104,27-28)

Die Losung für heute kommt als Trost für alle, die das Coronavirus krank macht und auch das Leben bedroht. Der Psalmist spricht von Essen und woher es kommt. Wenn wir viel zu essen haben, sind wir zufrieden und denken nicht weiter, als wie wir die Nahrungsmittel bekommen und wie wir sie zubereiten. Wir können Gott dankbar sein, dass seine Schöpfung uns das Essen besorgt. Aber wenn wir nicht genug oder gar nichts zum Essen haben, dann droht eine Hungersnot. Wo ist Gott?

So ist es bei der Gesundheit. Wenn es uns wohl geht, sind wir glücklich, und wir können Gott dankbar sein oder einfach zufrieden sein. Aber wenn die Gesundheit bedroht ist oder wir krank sind, sollen wir denken, dass Gott verschwunden ist? Die Drohung des Coronavirus verunsichert uns. Plötzlich sind wir ängstlich, und diese Angst ist wirklich. Der Glaube des Psalmisten, der Glaube von Jesus, und der Glaube der Kirche ist die Quelle des Mutes. Wenn wir etwas zu essen haben oder wenn wir gesund sind, ist es leicht zu vermuten, dass Gott gegenwärtig ist. Wenn aber die Gesundheit bedroht oder beschädigt ist, dann warten wir auf den Gott, der im Leiden und Sterben Jesu Christi offenbar ist und Mut zum Leben schenkt.

Der Mut zum Sein gründet in dem Gott, der erscheint, wenn Gott in der Angst des Zweifels untergegangen ist. (Paul Tillich. Der Mut zum Sein (de Gruyter Texte, pp. 128-129).

 Euer / Ihr Pfarrer Robert Moore
rgmoore.moore@gmail.com