Gedanken zum Tag

  • 14.04.2020
  • Gemeindepädagogin Nicolle Ziera

Der Winter ist vorbei und mein Mann und ich hochmotiviert unserem kargen Innenhof mehr Leben zu verleihen. Nach der Sanierung des Häuserblocks und dem Anbau der Balkone wurde der Hof aus den Augen verloren. Mühsam habe ich das Laub der Bäume zusammengeharkt. Stück für Stück. Dann haben wir begonnen den Boden umzugraben. Was dort zum Vorschein kam, nahm uns die Hoffnung auf baldiges Grün: Schutt! Jede Menge Steine, Beton, Metall, Glas und Plastik. Dennoch haben wir weitergearbeitet und mühsam Stein um Stein aus der Erde geholt. Unsere Arbeit blieb nicht unbemerkt. Nach und nach kamen uns andere Bewohner zu Hilfe und so entstand der erste Kontakt untereinander. Wir wechselten uns ab, wir arbeiteten zusammen. Dann säten wir Gras aus und bewässerten den Boden. Morgens und abends. Jetzt hieß es abwarten… hoffen, dass sich unsere Mühe lohnen würde, auch wenn wir nicht alle Steine entfernen konnten, der Regen ausblieb und die Vögel begannen den Samen heraus zu picken.

Und doch ist es genau diese Hoffnung, auf einen Neuanfang, auf bessere Zeiten, auf Grün und Sonne, auf Regen in der Trockenheit, auf das Ende der Kontaktsperre, auf Arbeit, Gesundheit und Frieden, die uns Menschen verbindet und lebendig macht. Und genau dort kann ich Gott entdecken und Ostern erleben!

Und seit gestern sprießen die ersten zarten Grashalme hervor.