Gedanken zum Tag

  • 02.05.2020
  • Reverend Dr. Robert Moore

In den USA ist der Kinofilm "Der Zauberer von Oz" sehr beliebt. Sätze aus dem Film sind fast zu Sprichwörtern geworden. Das gilt vor allem für den Ausspruch:
Toto, ich habe das Gefühl, dass wir nicht mehr in Kansas sind.
Toto ist der Name des Hundes. Dieser gehört Dorothy. Sie lebt in Kansas. Nachdem Dorothy bei einem Wirbelsturm verletzt wurde und in Bewusstlosigkeit fiel, träumte sie, dass der Tornado Toto und sie wegerissen hat. Sie befinden sich im Land Oz. Sie schauten sich in dem magischen Land um. Da bemerkte Dorothy, dass sie nicht mehr in ihrem Heimatland Kansas ist. Sie rief den o.g. Satz aus - so wie heute viele Menschen tun, die sich plötzlich in einer neuen Lage befinden: "Toto, ich habe das Gefühl, dass wir nicht mehr in Kansas sind."
Zu Beginn der Coronakrise haben etliche von uns die Gefahr nicht wirklich ermessen können. Manche hielten die Warnungen für übertrieben. Andere haben die Pandemie lediglich für eine vorübergehende Unterbrechung empfunden. Das bedeutet: Wenn es vorbei ist, kehren wir zu der Normalität zurück, die das Leben vorher angenehm gemacht hat. Doch jetzt wird immer klarer: Das Coronavirus führt uns in eine neue Wirklichkeit. Es bedroht unsere Art zu leben. Diese Wirklichkeit ist weit mehr als eine Unterbrechung. Sie verlangt uns eine grundlegende Veränderung ab. Als Christen, die Gott vertrauen, sollte wir uns dieser Herausforderung angstfrei stellen - so wie es der Prophet Jesaja zum Ausdruck bringt:
Gedenkt nicht an das Frühere und achtet nicht auf das Vorige! Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr's denn nicht? (Jesaja 43,18-19)
Wenn ich auf diesem Hintergrund noch einmal an Dorothy und Toto denke, dann kann ich mit einem Lächeln auf den Lippen anderen zurufen "ich habe das Gefühl, dass wir nicht mehr in Kansas sind." - und mich der neuen Wirklichkeit stellen.