Gedanken zum Tag

  • 02.06.2020
  • Prädikantin Dr. Almuth Märker

Nun haben wir ihn: den Geist der Pfingsten.

Manche von uns feierten Pfingsten online, andere kamen in den Genuss eines Gottesdienstes in unserer Thomaskirche. Mit Maske und Abstand. Und dabei so kostbar: Sichtbar und hörbar und wahrnehmbar als Gemeinde versammelt zu sein! Altvertraut und doch wie neu die Kirchenmusik zu hören: das Brausen der Orgel, eine Kantate, ein Madrigal. Wie schön und dabei zerbrechlich und verletzbar Musikerinnen und Musiker, Sängerinnen und Sänger klingen, wenn sie in kleiner Besetzung spielen! Die Predigt: Einzelne Sätze drangen direkt ins Herz.

Ein Aufatmen. Pfingsten. Ein Ausatmen. Ein Stück Weg geschafft. Ein Durchatmen. Was liegt noch vor uns? Die Wegzehrung steht mit dem Losungswort von heute fest: „Mein Herz ist fröhlich in dem Herrn.“ (1. Sam. 2, 1) So hat sich die Bitte erfüllt, die der Pfingsthymnus singt: „Heiliger Geist, besuch das Herz der Menschen dein.“ (EG 126, 1)Ist das Schwere der letzten Wochen durch diese Fröhlichkeit aufgehoben? Nein! Sondern in dem Schweren ist meine Fröhlichkeit aufgehoben. Die Fröhlichkeit, die aus dem Heiligen Geist kommt, nimmt die Last, nimmt den Schmerz, nimmt die Sorge wahr und nimmt sie ernst. Mein fröhliches Herz wird so bis in seine Tiefen ausgelotet. Gut so! Und mit der Liedstrophe der Losung für heute singe ich: „In dir ist Freude in allem Leide.“ (EG 398, 1)

Nun haben wir ihn: den Geist der Pfingsten.

Prädikantin Dr. Almuth Märker