Gedanken zum Tag

  • 06.07.2020
  • Prädikantin Dr. Almuth Märker

Heute ist Montag. Kantoreitag.

Im März 2018 hatte sich die Kantorei als Teil der Singschule St. Thomas gegründet. Sie glich zunächst einem zarten Pflänzchen, war dann gewachsen, wurde schön und hörbar. Sie gestaltete Gottesdienste mit ihrem gesungenen Lob Gottes: Familiengottesdienst, Gemeindefest, Christvesper, Abendgottesdienst. Die sommerliche Chorfahrt war geplant.

Dann kam Corona.

„Singen geht gar nicht“, hieß es. Wochenlang keine Kantoreiprobe. Im Gottesdienst nur Singen hinter Mundschutz. Keine Chorgemeinschaft, kein Fragen „Wie geht’s?“ nach der Probe bei Wein oder Bier. Und vor allem: kein Singen! Die Seele weint.

Und nun?

Haben die Proben wieder begonnen. In Stimmgruppen und mit begrenzter Anzahl von Personen, die in der Thomaskirche weit verteilt auf der Westempore unter der Orgel stehen. Aufrecht stehen an einem Pult, fünf Meter Raum bis zum Nächsten. Jede Stimme zählt! Meine Stimme zählt. Ich singe erst zaghaftig, dann gottesmutig und vernehmbar hinunter den Raum des Kirchenschiffs:
„Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder.“ (Psalm 98, 1)