Gedanken zum Tag

  • 09.07.2020
  • Gemeindepädagoge Patrick Freitag

Und  vergiss nicht…

 Was ist eigentlich Hoffnung und worauf hoffen wir? Darauf, dass alles besser wird? Darauf, dass alles so bleibt, wie es ist? Fragt man das Internet, dann erfährt man, dass das Wort „Hoffnung“ der mittelniederdeutschen Sprache entsprungen ist und so etwas wie „vor Erwartung unruhig umher springen“ bedeutet. Es handelt sich dabei – so heißt es dort weiter – um „eine zuversichtliche innerliche Ausrichtung, gepaart mit einer positiven Erwartungshaltung, dass etwas Wünschenswertes eintreten wird, ohne dass wirkliche Gewissheit darüber besteht.“ Wie kommt es aber dazu, dass wir auf etwas hoffen? Wie kommt es dazu, dass wir davon ausgehen, dass etwas bestimmtes passieren wird, obwohl wir keinen wirklichen Anhaltspunkt dafür haben? Fragt man die Bibel, dann erfährt man, dass Hoffnung etwas ist, dass wir nicht einfach so haben. Hoffnung entsteht da, wo wir uns erinnern.
In Psalm 103 Vers 2 heißt es: „Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat“ Hoffnung entsteht da, wo Vergangenes nicht einfach vergangen bleibt. „Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.“, so beschreibt es Psalm 23. Es ist die Erfahrung, dass Gott bei uns ist, selbst wenn wir uns verlassen und allein fühlen. Eine Erfahrung, von der uns die Bibel mit all ihren Geschichten immer wieder erzählt. Es ist die Grunderfahrung der ersten Christen, dass uns selbst der Tod nicht von Gott trennen kann. Denn Gott ist bei uns. Wenn wir uns an dieses Versprechen erinnern, kann Hoffnung selbst dort aufblühen, wo wir nicht mehr mit ihr rechnen.

Gemeindepädagoge Patrick Freitag