Gedanken zum Tag

  • 22.07.2020
  • Gemeindepädagoge Patrick Freitag

Im Alltagsstress gehen viele Dinge unter. Wenn unser Blick fixiert ist auf das, was eben gemacht werden muss, die Arbeit die erledigt werden muss, die alltäglichen Pflichten, dann geraten die kleinen Dinge oft ins Vergessenheit. Oft nehmen wir sie gar nicht mehr wahr. Wie oft gehen wir durch die Straßen der Stadt und nehmen uns Zeit, um den Vögeln zu lauschen, die über uns ihre Kreise ziehen? Nun haben die Schulferien begonnen und viele nutzen die Zeit um gemeinsam in den Urlaub zu fahren. Neben der wohl verdienten Erholung bietet sich gerade jetzt die Gelegenheit, sich Zeit zu nehmen für kleinen vergessenen Dinge unseres Alltags. Vielleicht auch auf die vergangenen Monate zurück zu blicken und mit ruhigem Blick auf die eigenen Ängste und Sorgen zu schauen.
Die Tageslosung hält uns dazu an: „Gott tut große Dinge, die nicht zu erforschen, und Wunder, die nicht zu zählen sind.“ (Hiob 9,10) Gott in den kleinen vergessenen Dingen des Alltags zu entdecken, in den Wundern, die von uns unerforscht bleiben, kann im Rückblick vielem einen andere Bedeutung zukommen lassen. Dieses Lob auf Gottes Wunder entstammt aber nicht irgendeinem Menschen, sondern Hiob. Der Leidende, der mit Gott gestritten hat, der an Gott verzweifelte. Eben dieser Mensch Lobt Gott für seine unentdeckten, unerforschten kleinen Alltagswunder. Er weiß, selbst wenn er Gottes Wunder in der Welt nicht sieht, sind sie doch da. Genauso wie de Vögel, die unbemerkt über unseren Köpfen ihre Kreise ziehen.